Der Mythos von zu hohen Cholesterinwerten wankt

Vor kurzem gaben die American Heart Association und das American College of Cardiology neue Richtlinien für die Herzinfarkt- und Schlaganfallprävention heraus. Demnach sollte jeder dritte Erwachsene die Einnahme cholesterinsenkender Statine erwägen. Nicht nur Menschen mit höheren LDL-Cholesterinwerten wären davon betroffen sondern auch folgenden Personenkreisen wird die Einnahme von Statinen neuerdings empfohlen:

– Menschen, die bereits früher an einer Herzerkrankung litten,
– Menschen von 40 bis 75 Jahren, bei denen in den nächsten zehn Jahren ein höheres Risiko einer Herzerkrankung auftreten könnte,
– Menschen von 40 bis 75 Jahren mit Typ-2-Diabetes.

Der Mythos von zu hohen Cholesterinwerten erhielt im vergangenen Jahr jedoch einen erheblichen Dämpfer, als der Herzchirurg Dr. Dwight Lundell öffentlich erklärte, es sei falsch, diesem Mythos weiter anzuhängen und welcher Schaden dadurch eigentlich angerichtet werde. Die Empfehlung, das Cholesterin zu senken und den Fettverzehr stark einzuschränken, sei seiner Meinung nach wissenschaftlich und moralisch nicht mehr zu halten.

2012 sah sich die US-Arzneimittelbehörde FDA sogar veranlasst, neue Warnhinweise zu Statinen herauszugeben, da sich die Hinweise auf Gedächtnisverlust, Muskelschmerzen und erhöhtes Diabetesrisiko mehrten – was die oben erwähnten, neuen Statin-Empfehlungen für Diabetiker umso fragwürdiger macht.

Wer Statine nehmen muss, sollte auf jeden Fall eine zusätzliche, nicht aufwändige Untersuchung – „Therapiesicherheit Statine“ aus der Apotheke – in Erwägung ziehen. Anhand einer Blutprobe wird ein  individuelles Statin-Wirkprofil bestimmt. Der Hausarzt erhält daraufhin detaillierte Empfehlungen, welches Statin in welcher Dosis optimal wirken kann und das geringste Nebenwirkungsrisiko birgt. Und zumindest allfällige Muskelschmerzen (Myopathien) sollten der Vergangenheit angehören.

 

Von Reiner

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