Glaubt man dem „Gesundheitsmonitor 2011“ der Bertelsmann Stiftung und der Barmer GEK, dann gehen neun von zehn Bürgern in Deutschland davon aus, dass ihnen Ärzte Selbstzahlerleistungen „andrehen“, die keinen Nutzen bringen. Vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDS) und dem GKV-Spitzenverband wurde wohl auch deshalb im vergangenen Jahr eine Online-Plattform unter dem Titel „IGeL-Monitor“ erstellt, in dem Selbstzahlerangebote bewertet werden. Um dem gegenzusteuern haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Bundesärztekammer (BÄK) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (DNEbM) eine Neuauflage des gemeinsamen Ratgebers zu IGeL für Patienten und Ärzte heraus gegeben. Die Broschüre enthält für interessierte Ärzte eine Checkliste samt Erläuterungen für den Praxisalltag. Das Pendant für Patienten gab es schon in der ersten Auflage. Die Checkliste kann unter www.igel-check.de aus der elektronischen Version des Ratgebers gedruckt und sogar vom Arzt in die individuelle Patientenkartei integriert werden.
Die Checkliste soll insgesamt mehr Transparenz erzeugen, wie sie auch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner jüngst gefordert hatte. Eine Studie des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) in Kooperation mit dem Institut für Medizinrecht der Universität Köln hatte nämlich ergeben, dass Patienten nur unklar über den Nutzen von IGeL-Leistungen in der Praxis aufgeklärt würden.
