Apotheker sollen Ärzte bei der Arzneimitteltherapie stärker und intensiver beraten als bisher, das hat der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Friedemann Schmidt, in einem Interview gefordert. Wie die Online-Ausgabe der Deutschen Apotheker Zeizung berichtet, müssten seiner Meinung nach Apotheker zukünftig nicht nur die Patienten umfangreicher beraten, auch die Ärzte sollten stärker auf die Expertise seiner Berufskollegen hören.
Die Apotheker seien die richtigen Mittler zwischen Forschern und Ärzten, so Schmidt weiter. Sie hätten direkt oder indirekt den schnellen Zugriff auf Fachaufsätze und Studien in nationalen und internationalen Datenbanken. Auch für Präparate, die schon lange auf dem Markt seien, würden immer wieder neue Studien veröffentlicht, mit teils überraschenden Ergebnissen. Angebote gebe es schon heute, aber sie würden viel zu wenig genutzt. Die Praxissoftware der Ärzte sei nicht immer in der Lage, Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen von Arzneien festzustellen. Dagegen seien Apotheker mit ihrer vielseitigen Offizin-Software immer auf dem neuesten Stand: „Wenn wir schon haften, was richtig ist, dann sollten wir unsere Verantwortung mit und gegenüber den Ärzten wahrnehmen.“
Das Beratungsangebot der Apotheker ist laut Schmidt aber nicht nur für Ärzte, sondern auch für die Krankenkassen interessant: „Eine bessere Versorgungsqualität hilft, unnötige Ausgaben zu vermeiden.“