Netzwerk-Analyse: Antibaby-Pillen erhöhen Thromboembolie-Risiko

Alle kombinierten oralen Kontrazeptiva („Antibabypille“) erhöhen das Risiko auf eine venöse Thromboembolie, ergab eine aktuelle Netzwerk-Meta-Analyse aus dem British Medical Journal.

Schon kurz nach Einführung der Antibabypille im Jahr 1961 wurde der Fachzeitschrift Lancet über eine Lungenembolie bei einer Anwenderin berichtet. Seither sind zahlreiche weitere Beobachtungsstudien hinzugekommen, nach denen kombinierte orale Kontrazeptiva das relative Risiko erhöhen. Die absolute Gefahr für die einzelne Frau mag zwar gering erscheinen, aber die „Pille“ ist weit verbreitet und das am meisten angewendete Arzneimittel zur Empfängnisverhütung. Thromboembolien oder auch Thrombosen, also Verstopfungen der Blutgefäße, sind für Frauen, gerade in jungen Jahren, kaum ein Thema. Eine genetische Variation des Blutgerinnungsfaktors V erhöht jedoch das Risiko auch bei jungen Frauen so stark, dass diesen empfohlen wird, auf andere Methoden der Empfängsnisverhütung auszuweichen – Intrauterinpessare („Spirale“) oder Präparate, die nur Progestine und keine Östrogene enthalten.

Ein DNA-diagnostischer Test, der in jeder Apotheke erhältlich ist, kann zum Beispiel bei jeder Frau klären, ob sie die Antibabypille normal einnehmen kann oder ob sie zu den Frauen mit genetisch erhöhtem Thromboserisiko gehört, die besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten sollte.

Ein Forscherteam um Olaf Dekkers von der Universität Leiden (NL) liefert aktuell in einer Netzwerk-Meta-Analyse auf der Basis von 26 Studien eine Übersicht ihrer Erkenntnisse zum Thromboembolie-Risiko. Mehr dazu im Deutschen Ärztblatt.

Von Reiner

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