Standard-Dosis passt bei jedem 2. Patienten nicht

Im Rahmen der Analytica 2014 stand Anfang April auch Personalisierte Medizin auf dem Programm. Dazu gab es verschiedene Vorträge und Expertenpanels. Allgemeines Fazit: Standardverfahren sind nicht zielführend.

Unter der Moderation von Dr. Tilmann Laufs von BCNP Consultants wurde das Thema „Personalisierte Medizin – auch eine Chance für kleine Diagnostik-Unternehmen?“ diskutiert. Für uns war unser Vorstand, Dr. Anna C. Eichhorn, auf dem Podium, die vor allem neue Kriterien zur Nutzenbewertung einforderte. Ihr Vorschlag: Man müsse den volkswirtschaftlichen Wert auch durch geringere Krankenfehltage und weniger Wiederaufnahmen messen. Es sei außerdem wissenschaftlich belegt, dass bei 50% der Patienten die Standarddosierung von Medikamenten individuell einfach nicht passe.  Dem pflichtete auch Dr. Dirk Biskup von CeGat bei, da knapp die Hälfte der analysierten Abweichungen in Genen „private Mutationen“ seien, wodurch sich zeige, dass eine Leitlinientherapie in solchen Fällen nicht zielführend wäre.

Begriff „Persomalisierte Medizin“ bleibt erklärungbedürftig

Die Frage „Wie definiert sich personalisierte Medizin?“ war ein weiteres Diskussionsthema. Eichhorn definierte es unter pharmakogennetischem Aspekt folgendermaßen: „Das Testen von Genen um zu sehen, ob und wie Medikamente wirklich wirken würden.“ Allerdings seien die unterschiedlichen Interpretationen gerade für Patienten eine Gefahr, da diese oft einen falschen Eindruck erhalten würden. Alle Experten waren sich einig, dass noch viel Aufklärung notwendig sei, aber die personalisierte Medizin unaufhörlich voranschreite: „Personalisierte Medizin ist nicht nur für den Patienten, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Dabei soll sie nicht für alle prädiktiv eingesetzt werden, sondern für gefährdete oder kranke Patienten.“

Von Reiner

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