„Das war eine sehr informative Präsentation und wir haben sehr viel für uns – gerade auch als Betroffene – mitnehmen können“, lobte Claudia Holz, Apothekenmitarbeiterin und selbst Brustkrebs-Betroffene, unsere jüngste Informationsveranstaltung zum Tamoxifen-Test. Insgesamt 23 Frauen und 3 Männer waren der Einladung gefolgt und füllten den Vortragsraum der R-Biopharm in Pfungstadt bis auf den letzten Platz, um Fakten, Studienergebnisse und Hintergründe zu mehr Therapiesicherheit bei der adjuvanten Brustkrebs-Therapie persönlich zu erfahren. Die Zuhörerinnen setzten sich überwiegend zusammen aus Mitgliedern der südhessischen Selbsthilfegruppe „Gemeinsam stark“ und Mitarbeiterinnen der Eichhorn-Apotheke aus Seeheim-Jugenheim, die sich sowohl als Betroffene als auch Patientenbetreuerinnen in den Gesundheitszentren Rhein-Neckar mit dem Thema Brustkrebs auseinandersetzen (müssen).
DNA-Tests geben mittlerweile gezielte Auskunft über die individuelle Wirksamkeit und Verträglichkeit verschiedenster Medikamente, die allesamt zu mehr Therapiesicherheit jedes einzelnen Patienten beitragen können. Tamoxifen ist zum Beispiel ein breit verschriebenes Medikament in der adjuvanten Brustkrebs-Therapie. Demgegenüber steht aber leider die Tatsache, dass nur bei jeder zweiten Frau die genetischen Voraussetzungen vorliegen, dass bei ihr das Medikament auch vollumfänglich wirken kann.
Ralf Weiner, Sales Manager der humatrix AG, die den DNA-Test entwickelt hat, musste dafür in seinem Vortrag einen Riesenbogen schlagen, um die Themen der Mensch und seine Gene, Technik von DNA-basierten, individuellen Wirkstoffprüfungen und der allgemeinen Studienlage auf einen Nenner zu bringen. Gerade letztere und der fehlende fachliche Konsens bieten derzeit reichlich Stoff für Diskussionen, die es auch an diesem Abend gab. Von „ja, aber“ über „warum sagt mir das keiner“ bis hin zu „das sollte doch jede Patientin wenigstens erfahren oder wissen, dass das so ist und dass es das gibt“ reichten die Wortbeiträge der Zuhörerinnen und Zuhörer.
Seit 2013 gehört der Tamoxifen-Test zu einer ganzen Palette genetischer Wirkstoffprüfungen, die das Pharmaunternehmen STADA AG in enger Vertriebskooperation mit der humatrix AG unter der Marke STADA Diagnostik DNA bundesweit über Apotheken und Ärzte anbietet.
Anschließend ließen es sich, trotz vorgerückter Stunde, alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen nicht nehmen, auch persönlich einmal einen Blick auf die Arbeit, Abläufe und technischen Geräte eines modernen Genlabors zu werfen. Dr. Anna C. Eichhorn, Vorstand der humatrix AG, demonstrierte dabei allen Anwesenden anschaulich die Komplexität und Leistungsfähigkeit der weitgehend automatisierten Abläufe in einem Biotech-Labor für Wirkstoffprüfungen.